GEBÄRDENPOESIE IN SCHWARZ-WEISS: HANDSUP! Schwarze T-Shirts und weiße Handschuhe sind ihr Erkennungszeichen. Und wenn sie loslegen, hält es die Zuschauer nicht auf ihren Sitzen: Der inklusive Gebärdenchor HandsUp ist Botschafter für eine inklusive Gesellschaft. Er zeigt, wie viel Lebensfreude in Gebärdensprachpoesie steckt.
Bitte beachten Sie: Der Chor hat zum Jahresende 2022 bis auf weiteres seine Aktivitäten eingestellt. HandsUp pausiert und wird in diesem Jahr keine Auftritte anbieten. Diese Website bietet einen Überblick über die vergangenen Aktivitäten des Gebärdenchors.
Natürlich geht es trotzdem mit der Gebärdenpoesie weiter: Ab sofort gibt es zweimal pro Monat einen Gebärdenworkshop mit Ines Helke. Dabei wird es um das Erlernen von Gebärden gehen und dabei wird auch immer mal wieder Gebärdenpoesie zum Einsatz kommen. Die Termine finden Sie im Programm des treffpunkt.altona
Gemeinsam lassen wir aus Worten Bilder werden. Wir singen nicht. Wir machen die Musik mit den Händen lebendig. Wir setzen Songtexte in Gebärdenpoesie um. Dabei übersetzen wir nicht eins zu eins, sondern konzentrieren uns auf die Grundaussage der Lieder! Zur Musik üben wir die Gebärden zusammen ein. Das bereitet Freude und Spaß. Zusätzlich erweitert es den Gebärdenwortschatz.
Was als Workshop für Gebärden begann, hat sich längst zu einem beeindruckenden Projekt entwickelt. So trat der Gebärdenchor unter anderem zusammen mit Stefan Gwildis in der Helene-Fischer-Weihnachtsshow auf. Anlässlich des Geburtstags des Soulsängers eroberte HandsUp die Elbphilharmonie. Bei der „Altonale“, „Altona macht auf“, „Hamburg singt“ und der Rollstuhl-Basketball-WM sorgte HandsUp ebenfalls für Begeisterung.
Die feierliche Überreichung des Verdienstordens durch Bundesminister Hubertus Heil im Rahmen eines Festaktes im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
„Unsere Demokratie lebt davon, dass Menschen sie mit Leben füllen. Dafür braucht es Menschen, die sich für andere einsetzen“ – das ist die Begründung des Bundesminsteriums für Arbeit und Soziales für die Verleihung eines Bundesverdienstkreuzes. Und dieses Jahr haben sie einen solchen Menschen in der alsterdorf assistenz west gefunden: Ines Helke, Mitarbeiterin der alsterdorf assistenz west und Leiterin des inklusiven Gebärdenchors HandsUp, gehört zu den Preisträger*innen, die am 20. September 2022 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin das Bundesverdienstkreuz entgegennehmen durften.
In der Laudatio stellte der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, das langjährige Engagement vom Ines Helke für barrierefreie Kommunikation und Empowerment von Menschen mit Behinderung in den Fokus: Selbst hörbehindert, ist sie seit vielen Jahren in vielen verschiedenen Vereinen und Institutionen ehrenamtlich aktiv. So engagiert sie sich im Bund der Schwerhörigen e.V. in der Kinder- und Jugendgruppe für außerschulische Bildung und bietet auch Beratungen für Eltern hörbehinderter Kinder an. Auch im Fachausschuss Bildung der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände e.V. ist sie aktiv. 2020 wurde sie als ehrenamtliches Mitglied in den Landesbeirat zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung der Freien und Hansestadt Hamburg berufen.
2014 entstand im treffpunkt.altona der alsterdorf assistenz west aus einem Workshop der inklusive Gebärdenchor HandsUp: Unter der Leitung von Ines Helke „singen“ Menschen mit und ohne Behinderung zu bekannten Songs mit ihren Händen und machen die Lieder mit ihrer Gebärdenpoesie so auch für Gehörlose erlebbar. Die Auftritte von HandsUp verbreiten Freude, Spaß und Begeisterung und reißen jedes Publikum, ob hörend oder gehörlos, mit. Das Publikum wird auch bei allen Auftritten in die Show miteinbezogen – und so auf lustvolle Weise eine Sensibilisierung für Gebärdensprache erzeugt. Jeder Auftritt ist gelebte Inklusion! Auftritte mit bekannten Stars sorgen weiterhin dafür, dass die Gebärdensprache auch in der breiten Bevölkerung stärker wahrgenommen wird.
Die alsterdorf assistenz west freut sich sehr über die Auszeichnung für Ines Helke und die damit verbundene Anerkennung ihres Engagements. Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Behinderung ist zentrales Ziel und Anliegen des gesamten Unternehmens. „Es ist schön zu sehen, dass unser Gebärdenchor HandsUp einen so breiten Wirkungsradius erzielt. Denn wir sind überzeugt, dass eine inklusive Gesellschaft Spaß und Freude bedeutet“, so Geschäftsführerin Andrea Stonis.
Auch Kabarettist Horst Schroth gehört zur Fangemeinschaft von HandsUps: Mit einer Spende unterstützt er die Arbeit des Gebärdenchors. „Ich bin mit Stefan Gwildis befreundet, er hat mir von dem Chor berichtet. Ich war sofort total begeistert. Das ist pure Lebensfreude!“, erläutert er.
Horst Schroth ist ein Urgestein der Comedy-Szene. Seit 40 Jahren tritt der Wahl-Hamburger auf Bühnen in ganz Deutschland auf. „In meinen vielen Bühnenjahren habe ich vieles gesehen – aber die Gebärdenpoesie von HandsUp ist einmalig. Ich hoffe, dass meine Spende dabei hilft, die Arbeit des Chors weiter auszubauen“, so Horst Schroth.
Und es gibt schon ganz konkrete Pläne, wie die Spende eingesetzt werden soll: Sobald die Pandemie es zulässt, wird mit einem neuen Programm durchgestartet, erste Vorbereitungen laufen schon jetzt dafür. Für die geplanten Songs sollen dann Gebärdenpoesie-Videos mit neuen Outfits gedreht werden: Chorleiterin Ines Helke plant Auftritte mit weißen T-Shirts und bunten Handschuhen. „Die Spende ermöglicht uns die neuen Outfits und die professionelle Videoaufnahmen. Damit werden wir noch besser bunte Inklusion leben und vermitteln können“, bedankt sich die Chorleiterin bei dem bekannten Kabarettisten.
2019 trat der inklusive Gebärdenchor in der Helene-Fischer-Weihnachtsshow auf. „Das ist das tollste Erlebnis, das wir in vier Jahren Gebärdenchor HandsUp hatten!“, schwärmt Chormanagerin Margit Langenbacher. Vor mehr als 10.000 begeisterten Zuschauern, im Scheinwerferlicht der aufwändig inszenierten Bühnenshow, präsentierten die Mitglieder des Chors gemeinsam mit Helene Fischer und Soulsänger Stefan Gwildis ihr Lied „Wir haben doch jeden Berg geschafft".
„Ich habe den Auftritt in der Helene-Fischer-Show als große Ehre für uns alle empfunden“, so Chorleiterin Ines Helke. „Mein besonderer Dank und Respekt gilt Stefan Gwildis: Er hat mit uns gemeinsam etwas umgesetzt, was noch kein Sänger vorher ins Leben gerufen hat.“